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6. Änderungen der Konfiguration in einer laufenden X-Sitzung

6.1 Gimp zur Verwendung von XInput Geräten konfigurieren

Gimp unterstützt XInput seit Version 1.1.x.

Gimp benötigt die Information, welche Eingabegeräte in welcher Betriebsart zu verwenden sind. Diese Einstellungen werden im Dialog File/Dialogs/Input Devices festgelegt. Oben in diesem Dialog finden sich zwei Auswahlfelder, beschriftet mit Device und Mode . Wählen Sie das zu konfigurierende Eingabegerät aus dem Auswahlfeld Device und wählen Sie eine Betriebsart aus dem Auswahlfeld Mode .

Die Betriebsarten sind:

Wenn beim Bewegen eines Gerätes zwei Mauszeiger sichtbar sind, so gibt es zwei Möglichkeiten:

Unter den zwei Auswahlfeldern befindet sich ein Registerdialog mit den zwei Registern Axes und Keys . Axes ordnet einer Achse eine Funktion zu, meistens ist es nicht nötig, hier etwas zu verändern. Stellt man sich jedoch einen Touch-Screen vor, der um 90 Grad verdreht in einen Tisch eingelassen ist, so möchte man hier vielleicht die X- und Y- Achse vertauschen.

Manche Tabletts verfügen über Makrotasten im oberen Bereich, denen oft benutzte Funktionen zugewiesen werden können. Das Register Keys erlaubt es, einer Makro Taste ein Zeichen zuzuweisen. Zum Beispiel könnten Sie die Kombination Ctrl+Shift+R auf eine Makro Taste legen. Wenn diese Taste betätigt wird, dann werden die Lineale Ein/Aus-geschaltet.
Der aktuelle Wacom Treiber unterstützt nur die Makrotasten der Ultrapad Modelle, der Makrobereich der intuos Serie kann zur Zeit noch nicht genutzt werden.

Nun sollen die Eingabegeräte benutzt werden. Öffnen Sie den Dialog File/Dialogs/Device Status . Öffnen Sie ein Bild.

Jedes Gerät wird in Gimp unabhängig voneinander eingestellt.

Wenn Sie mit Eingabegeräten zeichnen, können Sie im Device Status Dialog verfolgen, das jeder Gerätewechsel erkannt wird. Wenn mit einem Gerät ein Werkzeug, Pinsel oder Muster gewählt wird, so ist diese Zuweisung an das aktuelle Eingabegerät gebunden. Auch hier reflektiert der Device-Status Dialog wieder die aktuellen Einstellungen. Diese Einstellungen können mit der Taste Save gesichert werden, so daß dieser Zustand vor der nächsten Sitzung wieder hergestellt wird.

6.2 Das Switch Device

Dies ist ein spezielles Gerät, das immer vorhanden ist. Es erzeugt jedesmal, wenn ein neues Gerät die Funktion des Core Pointers übernimmt, ein Ereignis. Es verfügt über eine Pseudo - "Achse", über deren Wert ermittelt werden kann, welches Gerät gerade der Core-Pointer ist. Ich weiß nicht, was ein Benutzer damit anfangen kann. Dieses Gerät wird vorwiegend intern genutzt.

6.3 Tasten

Die Tasten eines Gerätes sind so verschieden wie die Eingabegeräte selbst:
Ein Stift hat mindestens eine Spitze, aber er kann eine oder zwei Seitentasten und einen Radierer aufweisen. Eine Maus kann bis zu 32 Tasten haben (meistens jedoch nur 3). Die Tasten sind von 1 beginnend durchnumeriert. Mit den nächsten beiden Hilfsprogrammen kann die Zuordnung einer Taste zu einer bestimmten Nummer geändert werden.

6.4 Tastenzuweisung mit xmodmap für Geräte im Core Modus

xmodmap kann nur den Core Pointer verändern. Da es immer nur einen Core Pointer gibt, unterscheidet es nicht zwischen den physikalischen Geräten, die einmal zum Core Pointer werden könnten.

Vergessen wir für einen Moment XInput und stellen wir uns einen Linkshänder vor, der die linke und die rechte Maustaste vertauschen möchte. Die aktuelle Zuordnung lässt sich mit xmodmap -pp abfragen. Man erhält folgende Tabelle:

Physical        Button
Button          Code
1              1      # ( Left   Button )
2              2      # ( Right  Button )
3              3      # ( Middle Button )

Um die Tasten zu vertauschen, geben Sie xmodmap -e "pointer = 2 1 3" ein, und um den Ausgangszustand wieder herzustellen, xmodmap -e "pointer = default" . Das sollte mit jedem Gerät funktionieren, welches mindestens zwei Tasten hat. Beachten Sie, daß der Ausdruck "pointer = x x x" quotiert werden muß, damit die Shell ihn nicht verändert.

6.5 Tastenzuweisung mit xinput für Geräte im Extension Modus

Nun zurück zu XInput. Wenn Sie Gimp benutzen, möchten sie die Geräte vielleicht unabhängig voneinander konfigurieren, z. B. weil Sie zwar mit der Maus zufrieden sind, aber die Tastenbelegung des Stiftes ändern möchten. Frederic Lepied hat hierfür das Hilfsprogramm xinput geschrieben.

Um die Seitentasten zu vertauschen, würde man xinput list ausführen, um eine Liste der aktuellen Zuordnung zu erhalten, und dann die Änderungen mit xinput set-button-map Pen1 1 3 2 vornehmen, wobei Pen1 das zu verändernde Gerät ist.

Ab XFree Version 3.3.2 funktioniert das auch für Geräte, die AlwaysCore konfiguriert sind.

6.6 xsetmode - Umschalten zwischen den Modi absolute / relative

Mit xsetmode kann ein Gerät zwischen den Betriebsarten absolute und relative umgeschaltet werden.

Beispiel:
xsetmode GraphireMouse ABSOLUTE .

6.7 xsetpointer - Festlegen des Core-Pointers

Wenn Sie keines der Geräte in der XF86Config AlwaysCore konfiguriert haben und trotzdem eines dieser Geräte für Kontrollfunktionen einsetzen möchten, dann müssen Sie xsetpointer benutzen.

Führen Sie xsetpointer Devicename aus. Der alte Core-Pointer (meistens die Maus) ist nun inaktiv, und das Gerät Ihrer Wahl ist aktiv. Zum Beispiel läßt sich so die graphire- Maus zum Core Pointer machen.

xsetpointer -l listet alle Geräte und ihre aktuellen Einstellungen auf.

6.8 Makrotasten

Einige Geräte verfügen über einen Bereich mit Makrotasten im oberen Bereich des Tabletts, denen ein Scancode der Tastatur oder eine Zeichenkette zugewiesen werden kann. Das funktioniert nur für Geräte im extension Modus und wird daher von der Applikation erledigt, mit der Sie die Makrotasten nutzen möchten.

xinput -l gibt Aufschluß über die Anzahl der Makrotasten und weitere Parameter wie den ersten möglichen Scancode.

6.9 Hilfsprogramme zur Auswahl aus mehreren Tabletts und zum An/Abschalten der Tablettunterstützung

I besitze selbst 3 Tabletts der Firma Wacom und benutze sie auf meinem Notebook. Immer wenn kein Tablett an meinem Notebook angeschlossen ist und ich X starte, muß ich ein langes Timeout abwarten. Wenn xdm benutzt wird, verlängert sich dies noch um ein vielfaches.

Ich habe zwei kleine Applikationen geschrieben, die hier Abhilfe schaffen sollen:

Die Idee hierzu ist, eine XF86Config in mehrere Teile zu trennen: Eine Datei XF86Config.bare, welche die Information, die für alle Konfigurationen gleich ist enthält, und verschiedene Schnipsel, von denen jeder die Information einer speziellen Konfiguration beinhaltet. P> Die beiden Programme setzen dann die Einzelteile wieder zu einer lauffähigen XF86Config zusammen.

Das Paket kann heruntergeladen werden unter http://www.runkel-it.de/download , es heißt xinput_chooser_sr.


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